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Der Pianist aus Yarmouk


Aeham Ahmad

Konzert
Freitag 11.12.2015
Einlass: 18:00 Uhr
Start: 19:00 Uhr
Rezension

Schöneiche Konkret, Januar 2016
Erschütternde Erlebnisse in Worte und Musik gefasst
Der syrische Pianist Aeham Ahmad in der Kulturgießerei
Es war ein Ereignis der besonderen Art, beeindruckend und berührend. Der Künstler sang, sich auf dem Klavier begleitend, Lieder, auch eigene Kompositionen, die seine Erlebnisse und Erschütterungen der letzten Ereignisse in seinem Heimatland in Worte und Musik zu fassen suchten. Kaum jemand der Anwesenden konnte sich der Ausdruckskraft seiner Klagen, seiner Verzweiflung und seiner Hoffnung entziehen. Bis vor kurzem lebte er in dem von ISIS als auch von anderen Militärs abgeriegelten Flüchtlingslager Jarmuk am Rande von Damaskus. Hungersnot und Typhus sind dort tägliche Begleiter. Er versuchte, mit seinem auf einem Karren gelagerten Klavier durch die zerbombten Straßen ziehend, trotz alledem – insbesondere für Kinder – mit seiner Musik und seinen Liedern noch einen Funken Freude und Überlebenswillen zu erhalten. Sein Klavier wurde vor seinen Augen verbrannt. Auf abenteuerlichen Wegen floh er über die Türkei und den Balkan, landete schließlich im September 2015 in Deutschland. In Bonn wurde ihm am 18. Dezember der „Internationale Beethovenpreis“ für seine Musik und für sein Engagement überreicht. Beate Simmerl dankte dem Künstler mit bewegenden Worten und betonte, dass Musik Menschen verbindet, Bomben, von wem auch immer eingesetzt, nur verletzen und töten. Das Konzert war sehr kurzfristig angesetzt worden. Die Sorge, dass vielleicht nur wenig Besucher erscheinen würden, war völlig unbegründet. Die solidarischen Netzwerke in Schöneiche funktionieren offensichtlich gut, unabhängig von Parteizugehörigkeiten und mit Unterstützung durch Pfarrerin Kerstin Lütke. Ein Team des Fernsehsenders „Arte“ war dabei. So liefert die Kulturgießerei nach BBC, 3sat und mehrmals rbb wieder einmal den Rahmen, wenn auch nur für einige Fernsehminuten, für ein kulturelles Ereignis in unserem Ort. Die Spenden in Höhe von 226,20 Euro wurden auf das Konto der Gemeinde „für Flüchtlinge“ überwiesen.
Christina Felber

Aeham Ahmad ist der „Pianist aus Yarmouk“– er ist nach Deutschland geflohen und wartet auf seine Anerkennung.
Der 27-jährige Aeham Ahmad lebte bis vor kurzem in dem sowohl von ISIS als auch von den Truppen Assads abgeriegelten Flüchtlingslager Jarmuk in Damaskus, in dem Hungersnot und Typhus herrschen. Aeham Ahmed fuhr monatelang mit seinem Klavier auf einem Karren durch die zerbombten Straßen des Lagers und musizierte für die verbliebenen Bewohner, vor allem für die Kinder; viele der Texte zu seinen Liedern hat er selbst verfasst. Schließlich verbrannte die ISIS sein Klavier. Seit September 2015 lebt er in Deutschland, seine Frau und seine Söhne sind in Damaskus geblieben.

Demnächst erhält er im Rahmen eines Benefizkonzerts für die Arbeit des Vereins „Ausbildung statt Abschiebung“ in Bonn den Internationale Beethovenpreis. Dieser junge Musiker hat seine Arbeit im Flüchtlingslager Yarmouk (einem Stadtteil von Damaskus) und seine Flucht über die Türkei und den Balkan in den sozialen Netzwerken breit dokumentiert. Er ist in Yarmouk mit einem mobilen Klavier durch die Straßen gezogen und hat mit Kindern und Erwachsenen selbst komponierte Lieder einstudiert und gesungen. Am Ende ist sein Klavier von Angehörigen des IS verbrannt worden vor seinen Augen.

Internationale Medien haben mehrfach über sein Schicksal berichtet. Er ist inzwischen in Deutschland angekommen und hat die Anerkennung als Flüchtling beantragt.


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