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Zeitzeugen


Uli Mathes

Ausstellung
Freitag 24.05.2019
Start: 19:30 Uhr
Rezension

Schöneiche Konkret, August 2019
Zeitzeugen“ aus Eisenholz in der Kulturgießerei
Ausstellung von Uli Mathes mit langer Geschichte

Prof. Christina Felber

Eisenholz-Eisenbahnschwellen aus der deutschen Kolonialzeit (1885 – 1918), gefertigt für eine Feldeisenbahn in Deutsch-Ostafrika, gelangten nach dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland und wurden für eine Feldeisenbahn einer Ziegelei im Oderbruch verwendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Bahn demontiert, und die Schwellen fanden neue Interessenten, einige lagerten Jahrzehnte auf dem Grundstück eines Naturfreundes in Vogelsdorf, wie Wolfgang Cajar berichtete. Er kam auch auf den Gedanken, dass es doch für einen Bildhauer eine reizvolle Aufgabe wäre, diesem besonderen, harten Holz, „das nicht schwimmt und so geschichtsträchtig nur herumliegt“, eine kunstvolle Form zu geben. Der Bildhauer Uli Mathes war hoch erfreut, angeregt und inspiriert und wandte sich sofort dem schwierigen Material zu. Eine glatte, dennoch bewegte Oberfläche steht in Kontrast zu grob verwitterten Strukturen. Metallteilchen setzen besondere Akzente. Dennoch bleibt der ursprüngliche Schwellencharakter erkennbar. Der Bildhauer, inspiriert von der Geschichte, nennt die vom ihm gestalteten Skulpturen „Zeitzeugen“.
Uli  Mathes  bewegte  die  Geschichte des Eisenholzbaumes, der einst in der Region des Kilimandscharo wuchs. Der Kilimandscharo ist mit dem Kibo der höchste Berg Afrikas – 5895 Meter über NN. Und er fand es seltsam, dass er in der Nähe der im Berliner Raum höchsten natürlichen Erhebungen – den Müggelbergen mit 115 Metern über NN, sein Atelier hat. Irgendwie will er nun die beiden Berge mit ihrer jeweiligen Geschichte der Menschen, die dort wohnen, und seinen „Zeitzeugen“ verbinden.
Er hat ein Projekt entwickelt, möchte die aus der deutschen Kolonialzeit stammenden Eisenholzschwellen als Kunstwerke und dennoch Zeitzeugen, als Kulturgüter dorthin zurückbringen, wo sie einst während der Kolonialzeit als Bahnschwellen dem Abtransport von Gütern für die Kolonialherren dienten. Er möchte beitragen, helfen, durch Kultur die alten Wunden zu heilen, Menschen zu verbinden.
Darüber sprach er einfühlsam und engagiert auch während der Ausstellungseröffnung. Er warb für seine Sicht, und es gab mit Besuchern anregende Gespräche zu seinen „Zeitzeugen“.

Betrachtungen des Bildhauers Uli Mathes

Eisenbahnschwellen deutscher Kolonialzeit in Ostafrika (1885 – 1918)
und das 2 Millionen Jahre Vulkanmassiv Kilimandscharo
Betrachtungen und Vorstellung eines Projektes des Bildhauers Uli Mathes

Die Veranstaltung ist eine von ersten Ansätzen, das KILIMA-Projekt -ZEITZEUGEN- der Öffentlichkeit vorzustellen.
Eisenbahnschwellen aus deutscher Kolonialzeit mit einer wahrlich interessanten Odyssee und das besiedelte Vulkanmassiv des Kilimandscharo sind dabei tragende Säulen.
Durch eine erste bildhauerische Annäherung zu diesen Bahnschwellen entwickelten und verknüpfen sich für mich Horizonte, die das KILIMA-Projekt entstehen ließen.
Historisches, wie deutscher Kolonialismus in Ostafrika, Wegbeschreibungen, wie die Reise der Bahnschwellen von den vulkanischen Böden um den Kilimandscharo zu den kiesig sandigenen Böden von Brandenburg, geologische Besonderheiten, wie Eiszeit und Vulkanismus, Zeitzeugen damals und heute, wie Begegnungen vor Ort undsoweiter.
Jedenfalls eine Fülle an Themen, die sich dem Projekt erschließen und mittels ihm erarbeitet und dokumentiert werden sollen und in den verschiedensten Formen der Präsentation wiedergegeben werden.


Uli Mathes Website