Kulturgießerei Schöneiche Offene_Ateliers2016
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Offene Ateliers 2016


Offene Ateliers

Aktion
17.09.2016 - 18.09.2016
Sa11:00 - 18:00
So11:00 - 17:00
Rezension

Schöneiche Konkret, November 2016
Frosch 17 ohne Tisch
Elf offene Ateliers und eine Ausstellung
Die Vorbereitungsphase für die offenen Ateliers ist lang. Bereits im Februar fand das erste Treffen der 16 Teilnehmer und Teilnehmerinnen statt. Erste Ideen zur Durchführung des Wochenendes im September wuchsen zart. Es stellte sich die Frage, ob am Abend eine Veranstaltung begleitend stattfinden und ob es ein Gemeinschaftsprojekt sein könnte. Auch neue Bewerber wurden von der Gruppe der Teilnehmer entschieden, denn es gilt ein Qualitätssiegel zu halten. Nachdem Ende letzten Jahres ein 100jähriges Jubiläum gefeiert wurde, folgte dieses Jahr ein weiteres 100jähriges. Das wurde aufgegriffen. Malewitsch‘ Schwarzes Quadrat forderte damals die Abstraktion entgegen der puren Abbildung, den individuellen Eingriff mit Verzicht auf Unwesentliches bis hin zur Leere. Dada richtete sich 1916 aufbegehrend gegen den Wahnsinn des Ersten Weltkriegs und wandte sich gegen jede Form von Sinnstiftung. Beides war provokant, und die Reaktion der Gesellschaft war entsprechend. Nun sollten 2016 beide Kunstrichtungen der Avantgarde neu kombiniert und verknüpft werden mittels Ausstellung und Performance mit dem Titel „Frosch 17 ohne Tisch“. In dieser Variation ein Spagat zwischen Loslassen, Unsinn und Fülle an Sprache, Form, Typografie und so weiter ... Die Ausstellung präsentierte nun ein Register an Blackboxen, im Grundformat dem Quadrat entsprechend, sehr unterschiedlich gefüllt mit neuen Ideen. Erfreulicherweise gab es dieses Jahr sogar eine Honorarförderung durch den Landkreis Oder-Spree, um den hohen zeitlichen Einsatz der Künstler zu belohnen. Dem sonnig, warmen Wochenende der offenen Ateliers am 17. und 18. September folgten merkbar viele Leute mit dem Fahrrad oder per Fuß zwischen den elf Standorten. Am Standort Kulturgießerei war es ein ständiges Kommen und Gehen, denn dank der Öffnung des Raufutterspeichers waren hier sieben verschiedene Handschriften zu finden. Am Sonnabend hatte die Bildgießerei Seiler für zwei Stunden die Tür geöffnet, und es gab die Möglichkeit, einzutauchen in das Handwerk kulturhistorischer Pflege im Bereich Bronze. Im Saal der Kulturgießerei waren am Samstag die Blackboxen noch verschlossen, denn erst am Abend wurde die Ausstellung wortwörtlich „eröffnet“. So mancher Besucher, von Neugier getrieben, versuchte verwegen in das Innere zu schmulen. Akustisch hörbar war nebenbei eine Tonspur von Kurt Schwitters aus dem Jahr 1916: „Anna Blume“ und „Ursonate“. In den Ateliers waren nicht nur Schöneicher zu finden. Auch Städter und Touristen begegneten sich in den Ateliers. In das Atelier von Ute Greiner-Nützmann hatte sich eine 91jährige Dame aufgemacht, um nicht nur Keramik, sondern auch den Garten zu bewundern. Bei Brigitte Normann konnten Besucher den farbigen Fahnen im Garten und ihrer kindlichen Poesie folgen, denn sowohl „der Schatten des kleinen Prinzen“ als auch „die versteinerte Krokodilsträne“ präsentierten sich. Gerald Steenweg, zum ersten Mal dabei, war überrascht über den nicht abreißenden Besucherstrom. Die Bilder, hintereinander gestapelt auf kleinem Raum, erläuterte er persönlich: ihr Thema, ihre Technik, ihren Ursprung – ganz nach Wunsch und Fragen der Betrachter. Am Abend des 17. zur Performance kamen erfreulich viele Gäste. Die Performer gaben in kurzen gestischen und verbalen Sequenzen ihren theatralischen Beitrag auf einer schwarzen Bühne im Ausmaß von zwei mal zwei Metern. Für sie war das eine Grenzüberschreitung, sowohl aus der Soloarbeit im Atelier als auch aus dem gewohnten Bereich von Thema, Technik oder Material herauszutreten. Im Raufutterspeicher gab es einen Ausklang des Wochenendes mit „Mutti ohne Latschen“ mit Jazz, Folk, Chanson und anderem. Die Malerin Kerstin Studt mit der Klarinette lud ein, nochmals mit den versammelten Künstlern ins Gespräch zu kommen. Der Wunsch, wieder Gemeinsames zu tun, wurde bestärkt. Auch die Schirmherrin Birgitta Wollenweber, welche die Ausstellung eröffnete, empfand, dass es wunderbare Möglichkeiten für Vernetzung in örtlich kleineren Räumen wie Schöneiche geben kann. In welche Richtung das offene Atelier nächstes Jahr steuert, ist noch offen. Gewiss ist nur die Lust auf Neues, auf Gemeinsames und auf den September. Jetzt geht die Aufmerksamkeit bereits in Richtung Kunstweihnachtsmarkt am 1. Adventswochenende im November in der Kulturgießerei.
Beate Simmerl, Leiterin der Kulturgießerei

... Rundgang

2 Tage sind an diesem Wochenende die Ateliers von 15 Künstler_innen offen. Mehr Zeit steht zur Verfügung für den Blick in die vielen Kunstbereiche, hinter die Kulissen oder in die Gärten. Neu dabei ist in diesem Jahr Gerald Steenweg.
In der Kulturgießerei finden Sie bereits ab 10 Uhr die ausgestellten Kurzportraits der beteiligten Künstler_innen zur Orientierung für ihre Route. An diesem Standort und im Raufutterspeicher gegenüber erwarten Sie 7 Künstler_innen und laden zu Gesprächen und Besichtigungen ein.
Das Café der Kulturgießerei bietet neben Getränken auch Süßes und Feines. Die Gemeinschaftsaustellung, die erst am Samstagabend mit einer Performance eröffnet wird, ist ab Sonntag und darüber hinaus zu besichtigen. Für den Samstagabend bitten wir um Verständnis, dass die Ateliers pünktlich um 18 Uhr schließen können.

.... Ausstellungseröffnung

"Frosch 17 ohne Tisch", so der Titel der Ausstellung in der Kulturgießerei. 101 Jahre her ist die Präsentation des "schwarzen Quadrats" durch Malewitsch - damals ein Schritt in die Abstraktion als Befreiung von allem Gegenständlichen - für Manche war das ein Schritt in die Hölle. Die schwarzen Quadrate der Ausstellung werden mit Ideen der Künstler_innen gefüllt sein, die eventuell auch dem DADA entsprangen.
Zu erleben ist die Mischung zweier avantgardistischer Richtungen der klassischen Moderne, denn

..... mit einer Performance

werden 12 Künstler_innen tumultartig Grenzen überschreiten und mit frei erfunden Begebenheiten und losen Worten eine Hommage an die DADA-Bewegung anläßlich des 100. Geburtstages aufleben lassen.

Sa. 17.9., 20 Uhr Ausstellungseröffnung mit Performance

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.


Offene Ateliers Website