Kulturgießerei Schöneiche MOZ-Wahlforum
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Kulturgießerei Schöneiche MOZ-Wahlforum
Themenabend
Montag 21.11.2016
Einlass: 18:00 Uhr
Start: 19:00 Uhr
Rezension

MOZ, 22.11.16
Schöneicher Bürgermeisterkandidaten erklären beim MOZ-Wahlforum in der Kulturgießerei ihre Ziele
Mehr Polizei und bessere Gehwege

Martin Stralau / 22.11.2016
Schöneiche (MOZ) Zweieinhalb Stunden präsentierten sich die vier Schöneicher Bürgermeisterkandidaten am Montagabend beim MOZ-Wahlforum in der Kulturgießerei und beantworteten Fragen der Bürger. Das Interesse war groß, mehr als 120 Leute lauschten im Saal.

Sitzend, stehend, hockend - vor, neben und hinter der Bühne. In den Saal der Schöneicher Kulturgießerei passte am Montag kaum ein weiterer Bürger rein. Und die Besucher selbst waren nicht einmal überrascht über den Andrang. "Kein Wunder, dass es so voll ist, diesmal ist es ja auch wirklich spannend", sagte eine Frau vor der Veranstaltung im Eingangsbereich.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hatten die Kandidaten für das Bürgermeisteramt, Philip Zeschmann (UBS), Ralf Steinbrück (SPD), Ingo Röll (CDU) und Uwe Klett (Linke/Grüne) für die Beantwortung jeder Frage aus dem Publikum maximal drei Minuten Zeit. Und weil dieses Angebot oft genutzt wurde, musste Moderator Uwe Stemmler, Leiter des Spree Journals, nach mehr als zwei Stunden langsam auf das Ende drängen.

Ein wichtiges Thema nach vielen Einbrüchen in jüngster Zeit war die Sicherheit. "Wie wollen Sie erreichen, dass unser Ort besser geschützt wird?", fragte Arnold Düring. Klett sprach sich für die Ausweitung des Modells künstlicher DNA aus, bei dem von der Polizei diverse Gegenstände markiert werden können, um sie im Falle eines Diebstahls im Nachhinein ihrem Eigentümer, dem Fall und dem Täter, sofern er mit der gestohlenen Ware erwischt wird, zuordnen zu können. Auf die künstliche DNA, einen Code, weisen Schilder hin, die die Diebe abschrecken sollen. "Das ist ein Modell, mit dem man Langfingern zeigen kann, dass sie hier nicht walten können, wie sie wollen", sagte Klett. Wie Röll will er sich als Bürgermeister dafür einsetzten, dass Schöneiche drei statt jetzt zwei Revierpolizisten bekommt.

Um den Einwohnern ein größeres Sicherheitsgefühl zu vermitteln, möchte Röll das Ordnungsamt stärker einbeziehen. "Die Mitarbeiter sollen nicht nur im geschlossenen Auto durch den Ort fahren, sondern, richtig gekennzeichnet, auch Streife laufen." Zeschmann und Steinbrück wollen sich in Zusammenarbeit mit den umliegenden Orten beim Land für mehr Polizeipräsenz einsetzen und den Schöneicher Verein für Sicherheitspartnerschaft stärker unterstützen, dessen Mitglieder ehrenamtlich Streife laufen.

Bernd Seibt fragte die Kandidaten nach ihren Visionen, die sie in ihrer achtjährigen Amtszeit umsetzen wollen. Röll sagte, er wolle keine Versprechen machen. Er wolle dafür sorgen, dass die Bürger wieder Vertrauen in die Gemeindevertretung und Verwaltung bekommen, und "unabhängig vom Straßenbau, die vielen maroden Gehwege in Schuss bringen, damit Senioren und Kinder sie nutzen können". Zeschmann sagte zu Röll: "Es geht nicht um Versprechen, sondern um Visionen. Eine meiner Visionen ist, ein Ortszentrum zu schaffen, das diesen Namen auch verdient. Ein Ort, der zum Verweilen einlädt und an dem jedes Ladenlokal besetzt ist. Notfalls muss man dafür auch mal mit den Mieten runtergehen", sagte er. Klett will in acht Jahren alle Sandstraßen im Mindeststandard ausgebaut haben und Steinbrück will dafür sorgen, dass Schöneiche "eine freundliche, tolerante Waldgartenkulturgemeinde mit einer aktiven Bürgerschaft bleibt".

Bernhard Lisowski wollte wissen, ob sich im geplanten Haus des Sports noch ein Bewegungsbad, eine medizinische Einrichtung vor allem für Senioren, unterbringen ließe. Steinbrück hatte damit seine Probleme: "Das wäre eher etwas für einen privaten Investor." Das sagte auch Zeschmann. Da der Bedarf für ein solches Angebot da ist, schlug er eine Kombination aus gemeindlichem Gebäude und Betrieb durch einen privaten Investor vor. Röll bezeichnete die Flächen im Haus des Sportes als zu begrenzt dafür und Klett wies darauf hin, dass das Konzept des Haus des Sportes so etwas derzeit nicht zulasse. "Um solch ein Bad zu refinanzieren, bräuchte es andere Angebote wie integrierte Tagespflege." Er sprach sich für ein Hallenbad aus. Aber um das zu finanzieren, müssen wir uns mit Erkner und Woltersdorf zusammentun und eine offene Standortdiskussion führen."

Wie und in welchen Bereichen die interkommunale Zusammenarbeit ausgebaut werden soll, wollte Jutta-Maria Rohrer-Schwarz wissen. "Da gibt es im administrativen Bereich noch viel Potenzial, ich denke da an gemeinsame Vergabestellen und Rechnungsprüfungsämter", sagte Steinbrück. Röll und Klett wollen vor allem den Dialog mit den Nachbargemeinden verbessern, Klett kündigte dafür im Falle des Wahlsiegs Antrittsbesuche bei den anderen Bürgermeistern an. Und Zeschmann will vor allem im Bereich Wirtschaft zusammenarbeiten und auf die Suche nach Unternehmen gehen.

Am 27.11.16 haben die Schöneicher die Wahl. Wer soll künftig Ihr Bürgermeister sein?
Damit sich die Wähler vorher ein genaues Bild machen können, veranstaltet die Märkische Oderzeitung in Zusammenarbeit mit der Kulturgießerei ein Wahlforum.
Eingeladen sind Ralf Steinbrück (SPD), Ingo Röll (parteilos, für CDU), Dr. Philipp Zeschmann (UBS/BVB-FW) und Dr. Uwe Klett (Grüne/ Linke).
Die Kandidaten können wenige Tage vor der Wahl noch einmal versuchen, bei den Bürgern zu punkten. Sie werden sich beim Forum kurz vorstellen, danach haben die Wähler Gelegenheit, ihnen Fragen zu stellen. Moderiert wird das Wahlforum von der Märkischen Oderzeitung.