Kulturgießerei Schöneiche Frauen_Ausstellung
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FRAUEN. Malerei in Öl 2007 - 2015


Antje Scholz

Ausstellung
06.03.2016 - 24.04.2016
Mo09:00 - 15:00
Di09:00 - 18:00
Mi09:00 - 15:00
Do09:00 - 18:00
Fr09:00 - 14:00
Rezension

Schöneiche Konkret, April 2016
Moderne Empfindungswelten in fast altmeisterlicher Malweise
Antje Scholz‘ Frauenporträts in der Kulturgießerei
Kerstin Baudis, die die Ausstellung „Frauen“ von Antje Scholz eröffnete, sprach von deren „außerordentlich beeindruckenden Frauenporträts“. Sie würdigte die Malweise und die Ausdrucksstärke der Bilder. In einer fast altmeisterlichen Art werden moderne, ganz gegenwärtige Empfindungswelten – Ohnmacht, Verzweiflung, Beunruhigung, Täuschung, Glanz und Elend – hinterfragt und präsentiert. Die Bildnisse sind thematischen Reihen zugeordnet: Begegnungen, Närrinnen, Metamorphosen. Die Närrinnen umfassen vier Selbstporträts der Künstlerin, spiegeln unterschiedliche Gemütsstimmungen oder Lebenssituationen wider. „0ut of order“, „mit Katze“, „Irritation“ (drei Augen schauen den Betrachter an), „mit Puppe“ (ein kleiner Hampelmann). Eine Reihe thematisiert Frauen der antiken Sagen und Götterwelt: Athene, Medusa, Persephone (die Frau des Hades), Hera und Aphrodite sowie Kassandra, die Seherin, die das Unheil kommen sieht, verzweifelt warnt und schallend ausgelacht wird von den „Blinden“ oder den „Nicht-sehen-Wollenden“ und vielleicht auch von denen, für die das Unheil – Krieg und Massenflucht – in Kauf genommen wird, weil es für sie der Weg zu mehr Macht und Märkten und oder auch ein Geschäft ist. Es sind beeindruckend beunruhigende, anregende Bilder. Es lohnt sich, genau hinzuschauen, zum Beispiel ein winziges weißes Boot in der Welt des Hades zu entdecken. Eine für gegenwärtige Malerei ungewöhnliche Maltechnik. Lasurmalerei entsteht in einem außerordentliche Geduld abfordernden Prozess durch das Übereinanderlegen durchscheinender Farblagen. „Die Farbschichten korrespondieren miteinander und erzeugen so eine besondere Tiefe“, erklärt die Künstlerin. Aus dunklem Hintergrund treten die Gesichter hervor und schauen den Betrachter an.
Die Ausstellungseröffnung wurde von Heike Matzer und der Band „living room“ begleitet. Sie sang mit ihrer kehligen Stimme, die an riesige Weiten erinnert, von der Liebe, weniger von der Lust als von den Problemen und davon, es doch nicht lassen zu können. Es folgte eine eigene Interpretation von „Die wilde Mathilde“, einst von Tamara Danz gesungen. Zu sehen ist auch ein Mädchenporträt „Hoffnung“.
Gehen Sie und schauen Sie selbst.
Christina Felber

Seit 2007 malt Antje Scholz vor allem Porträts von Frauen, um eigenen Fragen nachzuspüren.

"...es handelt sich bei diesen in thematischen Serien angelegten Bilderfolgen um eine sinnliche Zeitreise, in der anspielungsreiche Gleichnisse, subtile Ironie und eine Durchseelung bis ins Detail bestimmend sind. Eine Zeitreise aber auch durch das höchst aktuelle System unserer Erfahrungs- und Verhaltensmuster, welche die Haltung der Künstlerin zur menschlichen Torheit als zivilisatorischem Dauerbrenner verdeutlicht und einiges über das Einfühlungsvermögen und die Lust an Authentizität von Antje Scholz verrät. Es mag nicht verwundern, dass eine Exkursion in den von kreatürlichen Wesen bevölkerten Bilderkosmos sich unversehens zu einer Erkundungsfahrt geriert, die bei uns selbst endet und die unser gewohntes Weltverständnis provozierend in Frage stellt.“
Herbert Schirmer, Lübben, 2012


Antje Scholz Website