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Dshamilja


Thomas Rühmann

Lesung
Sonntag 24.04.2016
Einlass: 15:00 Uhr
Start: 16:00 Uhr
Rezension

Schöneiche Konkret, Juni 2016
Die schönste Liebesgeschichte der Welt
Thomas Rühmann las „Dshamilja“
Es ist wie immer, wenn Thomas Rühmann und sein musikalischer Begleiter Tobias Morgenstern im Programm angekündigt werden. Die Karten sind sehr schnell ausverkauft, und die Kulturgießerei müsste erweitert werden. Aitmatovs „Dshamilja“, „Die schönste Liebesgeschichte der Welt“, wie Louis Aragon meinte. Im Sommer 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, beginnt sie, die Liebe zwischen Dshamilja und dem kriegsverletzten Danijar. Auf einem Wagen bringen der fünfzehnjährige Said, Dsjamilija und Danijar Getreide, das dringend an der Front benötigt wird, zur Bahnstation. Der Fünfzehnjährige beobachtet staunend, nachdenklich und zutiefst berührt leiseste emotionale Regungen in den Gesichtern der beiden und zarteste Andeutungen im Verhalten. Er fühlt den Drang, seinem tastenden Verstehen von dieser Leidenschaft, künstlerischen Ausdruck zu verleihen. Er malt ein Bild von den beiden, die sich entschlossen haben, das Dorf, ihr Zuhause, zu verlassen, um irgendwo in der Welt einen Platz zu finden, wo diese Liebe gelebt werden kann. Als sie die Furt im Fluss überqueren, weiß er, dass sie für immer gehen, und zugleich fühlt er, dass er aufhört, ein Kind zu sein.
Die Zuhörer folgten aufmerksam und konzentriert der Lesung. Geräusche und musikalische Tonfolgen Tobias Morgensterns unterstrichen und begleiteten die Erzählung, die Thomas Rühmann lebendig werden ließ.
Beate Simmerl dankte den beiden Künstlern und bedauerte, dass bei Lesungen keine Zugaben möglich sind.
Christina Felber

von Tschingis Aitmatow
Inszenierungen des Theaters am Rand

Eine musikalische Lesung mit Thomas Rühmann und Tobias Morgenstern

„Wo mögt ihr jetzt sein? Welche Straße wandert ihr entlang? Ohne dich umzuschauen, bist du in die Steppe hinausgewandert, Dshamilja. Vielleicht bist du müde, vielleicht hast du den Glauben an dich verloren? Lehne dich an Danijar, er soll sein Lied über die Liebe singen, von der Erde, vom Leben!“

Fern im nordöstlichen Kirgisien, irgendwo im Tal des Kukureuflusses, im Sommer des Jahres 1943. Auf dem Kornwagen bringen Said, Danijar und Dshamilja das an der Front benötigte Getreide zur Bahnstation. Hier beginnt sie: „Die schönste
Liebesgeschichte der Welt“. Der fünfzehnjährige Said, der noch nicht weiß, wie sich Liebe zuträgt, erzählt sie mit großem Erstaunen.
Aitmatows Dichtkunst, Rühmanns Spiel, Morgensterns Musik nehmen sich «jener Zaubernacht im August an, in der Mann und Frau sich erkennen und das Kind dunkel das Licht ahnt«. (Louis Aragon)
Am Rand des Krieges, am Rand der Welt, am Rand der Religionen.


Thomas Rühmann Website