Zeitreise einer Maler-Biografie von und mit Ulla Walter

Meine wichtigsten Erlebnisse, Sehweisen und Reflexionen setze ich - optisch voneinander getrennt und nicht chronologisch - auf drei Erzählebenen an. Aktueller Ausgangspunkt ist die Jetztzeit in meinem Atelier. Hier verknüpfen sich Bildbeschreibungen aus meiner Malerei (die seit Jahrzehnten auch Spiegelbild meiner Seele ist) mit erlebten Geschichten, die (zeitlich, inhaltlich oder einfach als purer Impuls) im Zusammenhang stehen. Gemalte Bilder meiner deutsch–deutschen Biografie führen mich zu autobiografischen, ereignisreichen, poetisch beleuchteten Situationen, die vorwiegend die Atmosphäre bestimmter Zeiten widerspiegeln - aus zufälliger und individueller Sicht, wie bei einer Ausstellung. Dazwischen bleiben auch weiße Flecken.

Detailgetreue Rückblenden sind in meinem Gedächtnis gespeichert. Diese sind unterhaltsam-kurios, grotesk und auch traumatisch.

Ich beschreibe Bilder, die in meinem Atelier stehen, hängen oder an den Wänden lehnen und begebe mich in einen Strudel von Geschichten, die erzählt werden wollen.

Ab jedem Bild, das nach den Kriterien der Kunst von mir entschlüsselt wird, folgt eine oder mehrere Erzählungen als für mich wichtige Mosaiksteine meiner Biografie. Innere Reflexionen und Zeitäußerungen führen die Vergangenheit der Geschichten mit der Realität der Bilder zusammen.

Damit ergeben sich drei Standbeine des Buches, die wechselnd bewegt in Tanzschritten den ehemaligen Ballsaal durchmessen – geordnet, nach dem zufälligen Bilderangebot im Ateliers.
Wie mit dem Regler eines Aufzeichnungsgerätes, mit dem man Zeit vor- und zurückspulen kann, soll die Lesbarkeit von AbBild empfunden und wahrgenommen werden.