Kulturgießerei Schöneiche web
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Wir müssen durch den Spiegel geh'n


Frederik Poppe

Vernissage
Sonntag 26.06.2022
Start: 16:00 Uhr
freier Eintritt
VERANSTALTUNG
AUSVERKAUFT
01805 700 733 Ticket Hotline
0,14 €/Min. aus d. deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Minute

Wir müssen durch den Spiegel geh'n

Inspiriert von zahlreichen Reisen zeigt Frederik Poppe Straßenszenen in fotobasierter Malerei. Dem gegenüber steht die Serie "Grüße aus Heilstätten“, die auf der Grundlage historischer Postkarten und Fotografien entstand.

Poppe bezieht stets Zufallsstrukturen in seine Werke mit ein und kombiniert malerische Techniken mit Collage und Siebdruck. Dadurch entstehen sich überlagernde Farbebenen (Acryl und Öl) die punktuell durch grafische Elemente kontrastiert werden.

Erweitert wird das technische Repertoire um eine Fortentwicklung der „Décollage“. Durch den Einsatz von Werbeplakatwänden und das schichtweise Freilegen verborgener Strukturen findet auch hier der Zufall Einzug in Poppes Werk. Der Pinsel wird dabei durch ein Skalpell getauscht. Dieses Spannungsfeld zwischen Planbarem und nicht Planbarem spiegelt sich auch inhaltlich wider: Trotz Fortschritt und Veränderung wiederholen sich bestimmte gesellschaftliche Muster.


Die Serie „Grüße aus Heilstätten“ basiert auf historischen Postkarten und Fotografien. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand ein Lungensanatorium mit einer Zugverbindung nach Berlin da viele Arbeiterinnen und Arbeiter an Tbc erkrankt waren. Obwohl die Zielgruppe der Heilstätten der ärmere Bevölkerungsteil war wurden für den Bau der Gebäude hochwertige Materialien und modernste Technik eingesetzt. Viele Postkartenmotive zeigten die ästhetisch anspruchsvollen Gebäude. Andere Karten bildeten die sogenannten Pfleglinge (so wurden die Patientinnen und Patienten genannt) selbst ab die im Sonntagsgewand in Gruppen posierten. Frederik Poppe setzt die Motive sowohl in der für ihn typischen Kombination aus Malerei und Siebdruck als auch in der Technik der Décollage um. Das schichtweise Freilegen übereinander klebender Werbeplakate bezieht erneut den Zufall ein. Zudem erinnert dieser künstlerische Prozess an einen archäologischen.


In der Serie „Georgian Hangouts“ werden Begegnungsorte verschiedener Regionen Georgiens gezeigt. Frederik Poppe fokussiert in der Serie eine Ästhetik die zwischen Verfall und Aufbruch changiert. Er kombiniert Zufallsstrukturen mit fotobasierter Malerei und setzt punktuell die Technik Siebdruck ein dabei erzeugt er starke gestalterische Kontraste. Auch diese Serie zeigt vorwiegend soziale Interaktionen im öffentlichen Raum. Während der Pandemie entstanden zudem Werke in denen das kulturelle Leben zu pausieren scheint.


Frederik Poppe Website